24.10.2011

Preisrallye ohne Ende

(Bonn, 24. Oktober 2011) Die Hersteller kulinarischer Lebensmittel sehen die Entwicklung auf den Rohstoffmärkten mit großer Sorge. Die Rohstoffpreishausse des Jahres 2008 wiederholt sich auf nochmals höherem Niveau. Zum 4. Quartal 2011 sind die Hersteller mit teils sprunghaften Preissteigerungen konfrontiert.

So hat der Preis für Speiseöl wieder die Marke von 1.000 €/Tonne überschritten. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Die subventionierte Verdieselung von Rapsöl und Verwendung anderer Lebensmittelrohstoffe zur Energiegewinnung in Biogasanlagen oder zur Herstellung von Bioethanol verknappen nicht nur die Rohstoffe selbst, sie führen auch zu Flächennutzungskonkurrenz und damit zu allgemeiner Erhöhung der Agrarpreise etwa für Kartoffeln oder Weißkraut.

Industrieweißzucker ist um 45 % teurer als im letzten Quartal, neue Lieferkontrakte werden nicht abgeschlossen. Für Zucker gibt es derzeit keine Planungssicherheit, Folge der letzten Reform der europäischen Zuckermarktordnung. Sie beschränkte die EU-Eigenversorgung auf 85 % des Bedarfs; die vermuteten Importe aus zollbegünstigten Drittländern blieben indessen aus.

Weizen- und Maisstärke verzeichnen einen Preisanstieg zwischen 40 und 50 %. Kartonagen schlagen mit +12 % zu Buche. Energiekosten sind kaum kalkulierbar. Einer im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft durchgeführten Studie zufolge summieren sich die Kosten der Energiewende auf 335 Milliarden Euro. Größter Preistreiber hierbei ist die EEG-Umlage zur Förderung erneuerbarer Energie – die wiederum die Agrarpreise steigen lässt. So schließt sich der Kreis.

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